Was können Sie in unserem Handbuch finden?

In diesem Handbuch finden Sie allgemeine Informationen über unser Projekt, Richtlinien für die Verwendung dieses Toolkits, spezifische Tipps & Tricks und umfangreiche Hintergrundinformationen. Manchmal verweisen wir auf Artikel mit Informationen, die aus Recherchen und unseren eigenen Erfahrungen resultieren. Obwohl diese Informationen für die Verwendung des Toolkits nicht erforderlich sind, könnten sie Ihnen helfen, einen guten Sprachunterricht einzurichten. Sie können dieses Handbuch je nach Bedarf als Nachschlagewerk verwenden.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen und Arbeiten mit unserem Toolkit!

Inhalte des Handbuchs

Projektbeschreibung: Was? Projektbeschreibung: Warum? Projektbeschreibung: Von wem? Projektbeschreibung: Für wen? Projektbeschreibung: Wie haben wir dieses Toolkit entwickelt? Wie ist das Toolkit zu nutzen? - Richtlinien Wie ist das Toolkit zu nutzen? - Die Bausteine * Teambildung & Empowerment * * Kunst & Kultur * * Medien (Audio/Video/Bilder) * * Körper, Bewegung & Sinne * * Experten & "On The Go * * Geschichten erzählen * Wie ist das Toolkit zu nutzen? - Ausgearbeitete Themen Tipps&Tricks Tipps&Tricks - Wie lernen Menschen besser? Tipps&Tricks - Interkulturelles Lernen Tipps&Tricks - Arbeiten mit und in Gruppen Tipps&Tricks - Methoden Tipps&Tricks - Haltung des Ausbilders/der Ausbilderin Hintergrundinformationen Hintergrundinformationen: Sozial-emotionale Fähigkeiten und Kompetenzen * Kommunikationsfähigkeiten * * Kulturelles Bewusstsein, Ausdruck und Identitätsbildung * * Digitale Kompetenzen * * Empowerment * * Spaß * *Phantasie, Kreativität und das Lernen lernen * * Interkulturelles Verständnis * * Narratives Denken * * Sprechen und Hören * * Lesen und Schreiben * * Grammatik * * Vokabular * * Rechtschreibung * * Satzkonstruktion * * Reim / Poesie * * Sprichwörter * * Gedächtnis * * Mündliche Sprachfähigkeiten * * Betonung * * Online Belege * Evaluation des Lernens

Projektbeschreibung: Was?

Das Projekt Alternative Ways to Learn a (Second) Language (AW) zielt darauf ab, ein Handwerkszeug anzubieten, das aus erfahrungsorientierten und kreativen informellen Lernwerkzeugen besteht, die in 6 Bausteine zusammengefasst sind. Diese Stepping Stones sollen in erster Linie die Freude am Lernen (Spaß), das Selbstvertrauen und die Kommunikation fördern und verstärken. Dadurch werden die Voraussetzungen für das weitere Lernen (z.B. einer Sprache) geschaffen.

Mit diesem alternativen und innovativen Toolkit können Sie als Lehrkraft maßgeschneiderte Lektionen für Erwachsene erstellen, die Schwierigkeiten beim Erlernen einer Sprache mit formalen Lernmitteln haben. Die informellen Hilfsmittel in diesem Toolkit machen aber auch viel Spaß und eignen sich für alle anderen, die eine Sprache lernen möchten.

Was “alternative” an diesem Toolkit ist:

  • Dieses Toolkit basiert auf 8 neurowissenschaftlichen Prinzipien.
  • Diese 8 neurowissenschaftlichen Prinzipien bilden die Grundlage für die Erstellung von 6 Bausteinen
  • Jeder Baustein besteht aus vielen experimentellen und kreativen Übungen, in denen die Arbeit mit dem Verstand, dem Körper, dem Herzen und den Sinnen stark verbunden ist.
  • Durch die Verwendung und Kombination von Übungen aus jedem einzelnen Baustein werden alle verschiedenen Lernstile abgedeckt.
  • Es wird kein Buch verwendet und die Tische und Stühle werden oft Beiseite gestellt.

Projektbeschreibung: Warum?

In der Arbeit mit verschiedenen Sprachgruppen, sowohl in formeller als auch in informeller Weise, machten die Partner des Projekts Alternative Ways die Erfahrung, dass es eine beträchtliche Anzahl von Lernenden / Neuzugewanderten gibt, denen es gelingt, eine neue Sprache schnell zu erlernen. Sie stellten jedoch auch fest, dass die Abbrecherquote relativ hoch ist. Aufgrund dieser hohen Quote wurde dieses Projekt gestartet und das Toolkit entwickelt.

Gründen für den vorzeitigen Anbruch, liegen oftmals in der der Tatsache, dass die Lernenden nie oder kaum zur Schule gegangen sind und auch in ihrer eigenen(Mutter-) Sprache Analphabeten oder Analphabeten mit niedrigem Bildungsniveau. Darüber hinaus leiden einige unter psychischen Problemen (wie einer Depression oder dem Posttraumatischen Stresssyndrom). Andere haben mit physiologischen Problemen zu kämpfen oder leiden unter Lernbehinderungen (wie Legasthenie oder anderen kognitiven Schwierigkeiten).

Erfahrungsgemäß haben Lernende mit solchen Belastungen deutliche Lernblockaden; es ist selten eine Frage der Intelligenz. Häufiger ist es ein Missverhältnis zwischen ihren Lernfähigkeiten und den Lernwerkzeugen, mit denen sie unterrichtet werden. Wir glauben, dass Lernende, die sich den oben genannten Herausforderungen stellen, qualitativ hochwertige, strukturierte Sprachlernwerkzeuge benötigen, die informellen Unterricht implizieren. Aus diesem Grund haben wir, die Partner in diesem Projekt, beschlossen, unsere Kräfte in einem Projekt zu bündeln, in dem wir unser Wissen und unsere Methoden gemeinsam zu einem Toolkit weiterentwickeln.

Projektbeschreibung: Von wem?

Das Toolkit wurde entwickelt von GO! onderwijs van de Vlaamse Gemeenschap (Belgien), Elan Interculturel (Frankreich), Arbeit und Leben NRW (Deutschland), De Talentenschool (Niederlande) und Storytelling Centre (Niederlande).

Das Projekt wird co-finanziert vom Erasmus+ Programm der Europäischen Union.

Projektbeschreibung: Für wen?

Dieses Toolkit richtet sich in erster Linie an Trainer*innen / Lehrkräfte (primäre Zielgruppe), sowohl Anfänger*nnen als auch Erfahrene, die mit der sekundären Zielgruppe arbeiten. Dies können (Sprach-)Lehrer*innen, Pädagogen, Coaches, aber auch Ehrenamtliche sein. Bei der Gestaltung dieses Toolkits ermöglichen wir es jeder Trainer*in / Lehrer*in, seine oder ihre eigene(n) maßgeschneiderte(n) Unterrichtsreihe(n) zu erstellen.

Einige Beispiele: der/die Freiwillige im Nachbarschaftszentrum, der/die Sprachlehrer/in an einer formalen Sprachschule, der/die Sportlehrer/in, der/die die Sprache in seinen/ihren Unterricht integrieren möchte, usw.

Die sekundäre Zielgruppe sind Erwachsene, die eine neue Sprache lernen wollen und/oder müssen, aber Schwierigkeiten haben, diese Sprache mit formalen Lernmitteln zu erlernen. Die informellen Hilfsmittel in diesem Toolkit machen aber auch großen Spaß und eignen sich für jeden, der eine Sprache lernen möchte.

Ein paar Beispiele: eine Person, die seit 20 Jahren in einem Land ist, aber noch nie die Sprache lernen musste, ein Neuankömmling, ein Expat usw.

Ein Teil dieser Gruppe besteht aus Geflüchteten. Auf der Grundlage von Forschungsarbeiten und verschiedenen Studien haben wir einige Hintergrundinformationen über die Besonderheiten dieser speziellen Gruppe gesammelt und erstellt.

Projektbeschreibung: Wie haben wir dieses Toolkit entwickelt?

Wir haben unsere Instrumente zum informellen Sprachenlernen entwickelt, indem wir recherchiert, unsere eigenen Erfahrungen und Kenntnisse genutzt und das Ergebnis getestet haben: ein Toolkit, das aus fundierten Hintergrundinformationen, Richtlinien und Übungen besteht, die in (Reihen von) Sprachkursen für Erwachsene sehr nützlich sind.

Der erste Entwurf des Toolkits wurde von der ersten Zielgruppe im Land des jeweiligen Partners ausgiebig getestet. Auf der Grundlage ihres Feedbacks und der Ergebnisse dieser Tests verbesserten wir das Toolkit und entwickelten die endgültige Version, die für verschiedene Sprachniveaus geeignet und auf die Besonderheiten der sekundären Zielgruppe zugeschnitten ist.

Wie ist das Toolkit zu nutzen? - Richtlinien

In diesem Kapitel werden wir Ihnen einige Hinweise zur Verwendung dieses Toolkits geben. Zunächst möchten wir aber darauf hinweisen, was Sie darin finden können. Dieses Toolkit besteht aus den folgenden 'Teilen':

  1. Handbuch (Sie befinden sich gerade im Handbuch)

Im Handbuch finden sie:

    • Projektbeschreibung: allgemeine Informationen über das Projekt
    • Wie dieses Toolkit zu benutzen ist: Richtlinien für den Gebrauch der Bausteine, Übungen und ausgearbeitete Themen
    • Tipps & Tricks: für die Ausbilder
    • Hintergrundinformationen über Sprachenlernen und sozial-emotionale Fähigkeiten
  1. Abschnitte

Dieses Toolkit besteht aus erfahrungsorientierten und kreativen informellen Lernwerkzeugen, die aus 6 Bausteinen zusammengesetzt sind und in erster Linie die Freude am Lernen und Kommunizieren fördern und stimulieren sollen. Es bietet Ihnen als Lehrer*in verschiedene Werkzeuge, um eine Lektion nach Ihren eigenen Erkenntnissen und Erfahrungen zusammenzustellen, um die Lernenden zu stimulieren und die Voraussetzungen für das weitere Lernen (z.B. einer Sprache) zu schaffen.

Die 6 Bausteine sind:

  • Teambildung & Empowerment
  • Kunst & Kultur
  • Medien (Audio/Video/Bilder)
  • Körper, Bewegung & Sinne
  • Experten & “On The Go”
  • Geschichten erzählen

Die Grundlage der 6 Bausteine bilden verschiedene neurowissenschaftliche Prinzipien, die wir für sehr wichtig halten und die sich positiv auf den Lernprozess der Lernenden auswirken.

  1. Schaffe ein positives Lernumfeld
  2. Bekräftige Aufmerksamkeit
  3. Bewege und füttere den Körper
  4. Positive Emotionsauslöser einbeziehen
  5. Sprich über Themen die für die Lernenden relevant sind
  6. Lassen Sie den/die Lernende/n das Gelernte in seinen/ihren eigenen Worten rekapitulieren
  7. Auswertung durch sofortige Rückmeldung
  8. Verstärke Informationen

Wir glauben, dass die 6 Bausteine die ideale Mischung sind, um eine Lektion anzubieten, die den Gruppenprozess und die Gruppendynamik, die verschiedenen Lernstile der Teilnehmer*innen und insbesondere nicht-traditionelle Lernmittel berücksichtigt. Die 6 Bausteine sind miteinander verbunden. Das Kombinieren von Übungen aus diesen sechs Teilen bietet eine Grundlage für eine Lektion oder eine Reihe von Lektionen, aber die einzelnen Bausteine können in einem Sprachprogramm durchaus getrennt und austauschbar eingesetzt werden. Es ist unsere Absicht, Ihnen so viele Übungen wie möglich anzubieten, aus denen Sie so wählen können, wie sie es für Ihre Lektion(en) für angebracht halten.

Die Bausteine werden im nächsten Absatz separat beschrieben.

  1. Aufgaben

In jedem Baustein haben wir eine Vielzahl von Übungen gesammelt, in denen die Arbeit mit dem Verstand, dem Körper, dem Herzen und den Sinnen stark miteinander verbunden ist. Um ihre Verwendung zu vereinfachen, haben wir sie mit einem Etikett versehen. Als Ergebnis sehen Sie nun auf einen Blick, wozu die Übung dienen kann und wie lange sie dauern wird. Die Kennzeichnungen geben auch an, welche Sprachkenntnisse, sprachlichen Kompetenzen und sozial-emotionalen Fähigkeiten und Kompetenzen die Lernenden mit der Übung entwickeln werden.

Die Etiketten sind:

- Sozial-emotionale Fähigkeiten und Kompetenzen: Kommunikationsfähigkeit, kulturelles Bewusstsein/kultureller Ausdruck und Identitätsbildung, digitale Kompetenzen, Befähigung, Spaß, Vorstellung/Kreativität und Lernen zu lernen, interkulturelles Verständnis, narratives Denken.

- Sprachkenntnisse: Sprechen und Hören, Lesen und Schreiben.

- Linguistische Kompetenzen: Grammatik, Wortschatz, Rechtschreibung, Satzbau, Reime/Poesie, Ausdrücke/Sprüche, Gedächtnis, mündliche Sprachfähigkeiten (Monolog und Konversation) und Aussprache.

- Online-Nachweis (für den digitalen Unterricht).

Wir fordern Sie auf, verschiedene Übungen aus jedem Sprungbrett zu kombinieren, um in der zur Verfügung stehenden Zeit die ideale(n) Lektion(en) zu erstellen!

  1. Ausgearbeitete Themen

Neben dem zentralen Teil des Toolkits, den Bausteinen, haben wir als Beispiel auch eine Reihe von Lektionen zu 6 Themen entwickelt. Diese sogenannten ausgearbeiteten thematischen Lektionen können für diejenigen unter Ihnen nützlich sein, die noch nicht viel Erfahrung mit der Zielgruppe haben, oder als Inspiration für die erfahreneren Ausbilder dienen. Zu jedem Thema haben wir Übungen von jedem der 6 Bausteine hinzugefügt. Wenn Sie den Schritten folgen, können Sie sicher sein, dass Sie eine starke und abwechslungsreiche (Reihe von) Lektion(en) liefern, die den Lernenden hilft, eine neue Sprache auf informelle und alternative Weise zu erlernen.

  1. Tipps & Tricks

Wir können den Abschnitt Tipps & Tricks empfehlen, der viele nützliche Informationen bietet, die auf Forschungsergebnissen und unseren eigenen Erfahrungen mit der Art und Weise basieren, wie Erwachsene besser lernen können, mit interkulturellem Lernen, der Arbeit mit und in Gruppen, Methoden und verschiedenen Einstellungen von Ausbildern.

  1. Hintergrund Information

Für diejenigen unter Ihnen, die vor der Gestaltung ihrer eigenen Lektion(en) mehr Hintergrundinformationen haben möchten, z.B. über das Unterrichten dieser speziellen Zielgruppe, haben wir ein Kapitel hinzugefügt, dass dies bietet.

Bitte zögern Sie nicht, das Toolkit nach Ihren Bedürfnissen und - noch wichtiger - nach den Bedürfnissen der Lernenden einzusetzen. Dafür haben wir das Toolkit entwickelt!

Last but not least: Wenn Sie die Erfahrung gemacht haben, dass eine bestimmte Übung besser funktioniert, nachdem Sie sie angepasst oder auf eine andere Art und Weise verwendet haben: lassen Sie es uns bitte wissen. Wir sind immer offen, die von uns für Sie entwickelten Werkzeuge zu verbessern!

Wie ist das Toolkit zu nutzen? - Die Bausteine

In diesem Abschnitt beschreiben wir die 6 Bausteine  separat. Diese sollen in erster Linie die Freude am Lernen (Spaß), die Steigerung des Selbstvertrauens und die Kommunikation fördern und stimulieren. Dadurch werden die Voraussetzungen für das weitere Lernen (z.B. einer Sprache) geschaffen. Unter jedem Baustein haben wir viele erfahrungsorientierte und kreative Übungen zusammengestellt, in denen die Arbeit mit dem Verstand, dem Körper, dem Herzen und den Sinnen stark miteinander verbunden ist.

* Teambildung & Empowerment *

Wir unterstreichen die Bedeutung der Teambildung. Wenn es nicht gelingt, ein starkes Team aufzubauen, wird Ihre Lektion eine große Anstrengung sein. Deshalb raten wir Ihnen dringend, genügend Zeit für Teambildungsübungen aufzuwenden, vor allem, wenn Sie mit Gruppen arbeiten, in denen gegenseitiges Vertrauen nicht selbstverständlich ist. Es liegt auf der Hand, dass die Schaffung eines positiven Umfelds die Lernenden im Prozess des Sprachenlernens unterstützen wird.

Wir machen bei den Teambildungsübungen und -aktivitäten folgende grobe Unterscheidung:

  • Übungen mit Schwerpunkt auf der Schaffung einer sicheren Umgebung
  • Übungen zum Thema Zusammenarbeit
  • Übungen mit Schwerpunkt auf Vertrauensbildung

Im Toolkit finden Sie eine Vielzahl von Übungen (Teaser), die Sie verwenden können, um ein Team zu bilden und die Lernenden auf kreative und sinnvolle Weise zu befähigen. Wir empfehlen Ihnen, jede Lektion mit einem Teaser zu beginnen, um die Lernenden in ihrem Lernprozess zu inspirieren und herauszufordern.

* Kunst & Kultur *

Es ist wichtig, beim Unterrichten einer Sprache verschiedene Methoden zu verwenden. Die Arbeit mit Kunst- und Kulturausdrücken ist eines davon. Ein Museumsbesuch kann nicht nur dazu dienen, Wörter auf eine andere Art und Weise zu lernen, sondern auch dazu, den Lernenden mehr Informationen über das Land und die Kultur zu vermitteln, in dem sie jetzt leben. Auch die Konzentration auf ein Kunstwerk während einer Unterrichtsstunde kann dazu beitragen, den Wortschatz der Lernenden auf kreative Weise zu erweitern. Dasselbe gilt für den Einsatz von Musik während des Lernprozesses. Sowohl das Hören von Musik als auch das Musizieren erfordern andere Gehirnaktivitäten als im regulären Sprachunterricht. Musik reizt Emotionen, was sich positiv auf den Lernprozess auswirkt.

Das Theater ist auch ein hervorragendes Medium, um eine Sprache auf informelle Weise zu lernen. Die Aufführung eines Theaterstücks in einer Fremdsprache ermöglicht es dem Lernenden, eine Figur in einer bestimmten Situation zu spielen. Wenn es sich um ein bereits geschriebenes Stück handelt, muss man die Zeilen lernen und ihre Bedeutung verstehen, einschließlich der Bedeutung der einzelnen Wörter. Auf diese Weise bereichert der/die Lernende sein/ihr Vokabular, was es ihm/ihr später erleichtert, sich auszudrücken. Auch ein Improvisationstheaterkurs trägt zur Bereicherung des Wortschatzes bei.

Kunst & Kultur wird die Aufmerksamkeit der Lernenden im Lernprozess auf alternative Weise anregen!

* Medien (Audio/Video/Bilder) *

Menschen lernen auf unterschiedliche Weise, aber es ist bekannt, dass visuelle Hinweise helfen, Informationen (neue Wörter) besser abzurufen und sich besser zu merken. Das ergibt Sinn, wenn man bedenkt, dass unser Gehirn hauptsächlich ein Bildprozessor ist. Daher funktioniert beim Unterrichten einer neuen Sprache die mündliche Erklärung mit direkter Unterstützung von Bildern (Bilder, Illustrationen, Symbole, Video usw.) am besten.

Nicht nur die visuelle Darstellung hilft den Lernenden beim Erlernen einer neuen Sprache, sondern wie bereits erwähnt, ist Musik auch ein sehr gutes und angenehmes Hilfsmittel. Jede Sprache hat ihr eigenes phonologisches System, das durch ihren Rhythmus, ihre Intonationen und Akzente gekennzeichnet ist. Musik fördert die Wahrnehmung von Klängen und hilft daher, sich mit fremden Klängen vertraut zu machen.

Die Rolle des E-Learnings (Lernen mit Hilfe der Informations- und Kommunikationstechnologie) beim Sprachenlernen wird immer wichtiger. E-Learning wird immer Teil des Lernprozesses sein, weil es den Lernenden ermöglicht, außerhalb des "Klassenzimmers" zu studieren und so mehr Zeit für ihr Studium zu haben. Wir bevorzugen eine Kombination von Präsenzunterricht und E-Learning.

* Körper, Bewegung & Sinne *

Studien über die positive Wirkung von Bewegung und Sport auf die Funktionen des Gehirns haben gezeigt, dass die positiven Hormone, die durch körperliche Aktivität ausgelöst werden, Lernprozesse fördern.

Differenzierte Bewegungs- und Sinneserfahrungen unterstützen die Verbindung der Zellen im menschlichen Gehirn und ermöglichen die Verarbeitung von Informationen.

Das Durchführen von Bewegungsübungen ("Wir springen alle links vom Stuhl!") fördert genaues Sprechen und Zuhören. Auch Pantomime, bei der Wörter, Sätze oder Geschichten dargestellt werden, kann die Sprachkompetenz verbessern.

Eine weitere Möglichkeit, den Lernenden beim Erlernen einer Sprache zu helfen, ist die multisensorische Lernmethode. Diese Methode hilft ihnen nicht nur beim Erlernen einer Sprache, sondern auch dabei, sich mit neuen kulturellen Codes und neuen kulturell definierten Denkweisen vertraut zu machen. Der Einsatz ihrer Sinne stärkt ihr Langzeitgedächtnis und stellt sicher, dass das Gelernte an Ort und Stelle bleibt.

An alle Sinnesorgane zu klopfen, hat erhebliche Auswirkungen auf das Sprachenlernen. Lassen Sie uns neue Sprachen und Kulturen hören, sehen, riechen, schmecken und fühlen!

* Experten & "On The Go *

Sagen Sie es mir, ich werde es vergessen.
Zeig es mir, ich werde es nicht vergessen.
Lass es mich erleben, ich werde es mir zu eigen machen...
- Konfuzius

Die Übungen 'on the go' basieren auf spielerischem und kontextbezogenem Lernen. Diese Methodik geht davon aus, dass Menschen effektiver lernen, wenn das Lernen mit einer bestimmten Situation oder Erfahrung verbunden ist. Es ist seit einiger Zeit bekannt, dass Motivation, Freude und eine Verbindung zur "realen Welt" das Lernen enorm beeinflussen.

Menschen lernen eine Sprache, weil sie sie brauchen, um mit anderen zu kommunizieren und ihre Ziele zu erreichen. Man lernt eine Sprache, indem man sie anwendet und Spaß daran hat. Das Erlernen einer Sprache ohne Kontext ist dem erfolgreichen Sprachenlernen nicht förderlich.

Die Lernenden lernen effektiver, wenn neues Wissen mit "Vorkenntnissen" verknüpft wird. Insbesondere im Arbeitskontext können Sie die Lernenden dazu anregen, ihr neues Wissen mit den bereits bekannten Wörtern zu kombinieren und die neu gelernten Wörter direkt in ihrer Arbeitsumgebung anzuwenden.

Ein weiteres Beispiel für kontextabhängiges Lernen ist die Einladung eines Experten in einem bestimmten Bereich oder Beruf, an dem die Lernenden Interesse gezeigt haben. Sie können sich auf einen solchen Besuch vorbereiten, auch durch die Vorbereitung von Fragen.

* Geschichten erzählen *

Nach Ansicht vieler Geschichtenerzähler*innen, aber auch einer wachsenden Zahl von Pädagog*innen, ist das Geschichtenerzählen ein "vollständiges" Instrument zur Entwicklung von Sprachkenntnissen. Es befasst sich mit fast allen Aspekten des Sprachenlernens: Grammatik, Vokabular, Struktur und Rhythmus, und es kann für die Entwicklung von Hör- und Verstehensfähigkeiten sowie Verbalen- und Lesefähigkeiten eingesetzt werden. Wenn es richtig eingesetzt wird, kann es sogar zur Entwicklung von Schreibfähigkeiten beitragen.

Die Arbeit mit Geschichten ist ein sehr deutliches und starkes Beispiel für "Chunking" (der Prozess, bei dem einzelne Informationen genommen und nach einer gewissen Logik gruppiert werden), hauptsächlich zur Bereicherung des eigenen Wortschatzes, aber auch für den Grammatikunterricht. Indem man eine Geschichte erzählt, bietet man Wörter in einem Kontext und einer Struktur an, was es dem Lernenden erleichtert, sich an sie zu erinnern. Wenn die Geschichte für den Lernenden zugänglich ist (entsprechend seiner Sprachkenntnisse), wird er sich nicht nur an die Erzählung, sondern auch an die Bedeutung der Wörter und ihren Platz im Satz erinnern. Auf diese Weise kann der Lernende eine Sprache schneller lernen.

Wir haben die Kraft des Geschichtenerzählens für den Lernprozess erfahren, weshalb es eines der Hauptwerkzeuge ist, die wir im Toolkit Alternative Ways anbieten. Im Toolkit finden Sie verschiedene Storytelling-Übungen.

Wie ist das Toolkit zu nutzen? - Ausgearbeitete Themen

Wenn Sie noch nicht viel Zeit und/oder Erfahrung haben, können Sie diese ausgearbeiteten Themen verwenden. Wir haben eine Auswahl verschiedener Übungen aus jedem der 6 Bausteinen getroffen, die eine Vielzahl informeller Lernmittel bietet und die unterschiedlichen Lernstile der Lernenden berücksichtigt. Somit sind alternative Wege garantiert!

Themen:

  • Kommunikation
  • Essen
  • Meine Familie & Ich
  • Zeit
  • Transport
  • Arbeit & Geld

Wir haben diese Themen gewählt, weil sie im Kontext der verschiedenen teilnehmenden Länder sehr nützlich sind. Die thematischen Lektionen sind ausdrücklich als Beispiele gedacht. Es ist möglich, die Übungen mit anderen Themen als den sechs oben erwähnten zu verbinden, wie z.B. Gesundheit oder Freundschaft. Die Wahl eines Themas liegt bei Ihnen und wird teilweise von der Gruppe der Lernenden bestimmt, mit denen Sie zu tun haben.

Tipps&Tricks

In diesem Kapitel finden Sie Tipps & Tricks, die auf Forschungsergebnissen und unseren eigenen Erfahrungen aus Workshops und anderen Arten von Unterrichtsumgebungen basieren. Sie haben mit der Art und Weise zu tun, wie Erwachsene besser lernen können, mit interkulturellem Lernen, der Arbeit mit und in Gruppen, Methoden und der Einstellung von Ihnen als Ausbilder. Für einige von Ihnen mag dies allgemein bekannt sein, aber für andere könnte es nützlich sein, dieses Kapitel zu lesen, bevor sie eine Unterrichtsstunde beginnen.

Tipps&Tricks - Wie lernen Menschen besser?

Die Gruppe, mit der Sie arbeiten, besteht aus Erwachsenen, die eine neue Sprache lernen wollen und/oder müssen, aber Schwierigkeiten haben, diese Sprache mit formalen Lernmitteln zu erlernen.

In diesem Absatz wollen wir betonen, wie wichtig es ist zu wissen und zu verstehen, wie diese spezielle Gruppe lernt und was sie braucht, um ihre Sprachlernfähigkeiten zu entwickeln.

Im Folgenden geben wir Ihnen einige Tipps und zusätzliche Hintergrundinformationen einschließlich einiger Tricks.

  1. Schaffen Sie eine warme und einladende Atmosphäre, die auf Vertrauen und Respekt basiert. In einer positiven Lernumgebung ist es wahrscheinlicher, dass das Gehirn Endorphine freisetzt, die die Frontallappen des Gehirns stimulieren: die denkende Kommandozentrale.
  2. Bieten Sie Informationen in begrenzten Segmenten über einen längeren Unterrichtszeitraum verteilt an. Neuheit ist für das Gehirn attraktiv, und wenn sie in kleinen Mengen angeboten wird, erhöht dies die Aufmerksamkeit der Lernenden und ihre Fähigkeit, sich zu erinnern. Um ihren Lernprozess zu optimieren, sollten Sie in kurzen zeitlichen Abständen zwischen verschiedenen Arten von Aufgaben wechseln.
  3. Erleichtern Sie positive emotionale Auslöser während Ihrer Lektion. Dies wird die Lernfähigkeit der Lernenden verbessern.
  4. Achten Sie darauf, dass Ihre Schülerinnen und Schüler ausreichend Wasser, Sauerstoff - indem sie zwei kurze Minuten sich bewegen/ trainieren - und Glukose erhalten. Das menschliche Gehirn braucht diese drei Elemente, um optimal zu funktionieren.
  5. Verwenden Sie relevante Themen, die die Lernenden mit ihrem eigenen Leben und ihren Vorkenntnissen verknüpfen können.
  6. Lassen Sie die Lernenden die Informationen in ihren eigenen Worten wiedergeben. Sie werden sich viel besser daran erinnern, was sie selbst produziert haben.
  7. Verstärken sie die Informationen. Präsentieren Sie ein und dieselbe Information auf unterschiedliche Weise und in möglichst vielen verschiedenen Kontexten von Lernprozessen, um die Informationen im Langzeitgedächtnis zu konsolidieren.
  8. Geben sie umgehend eine wertschätzende Rückmeldung.

Diese 8 neurowissenschaftlichen Prinzipien bilden die Grundlage unseres Werkzeugkastens.

  1. Die meiste Zeit werden Sie es mit einer Gruppe von Lernenden zu tun haben, deren Lernfähigkeiten und Wissensstand unterschiedlich sein werden. Setzen Sie in Ihrer(n) Lektion(en) mehrere Werkzeuge, unterschiedliche Arbeitsmethoden und Kreativität ein, um den Lernenden die richtigen Werkzeuge zum Erwerb und zur Entwicklung von Fähigkeiten an die Hand zu geben. Mischen und kombinieren Sie die Übungen in unserem Toolkit!
  1. Fragen Sie, ob die Lernenden mit dem formalen europäischen Schulsystem vertraut sind. Dies kann Ihnen helfen, einen Hinweis auf das Wissen der Lernenden und die Notwendigkeit einer Anpassung Ihrer Lektion(en) zu erhalten. Dies kann eine genauere Erklärung der Ziele und der Struktur Ihrer Lektion(en) implizieren.

Tipps&Tricks - Interkulturelles Lernen

Die Lernenden in Ihrer Gruppe lernen wahrscheinlich eine neue Sprache als Teil ihres Integrationsprozesses. Sie sind neu im Land und sind unweigerlich interkulturellen Situationen und Beziehungen ausgesetzt. Ihr Lernprozess geht über das bloße Erlernen einer neuen Sprache hinaus. Er umfasst höchstwahrscheinlich auch das Lernen, wie man einkauft, was man dem Klima entsprechend anzieht, wie man sich um medizinische Versorgung bemüht, wie man mit Menschen aus verschiedenen (ethnischen) Hintergründen umgeht, usw. Durch das Erlernen der Sprache werden sie sicherlich besser für das Leben in ihrem neuen Land gerüstet sein, aber um sich vollständig zu integrieren, müssen sie auch alle möglichen kulturellen Aspekte verstehen und bereit sein zu lernen, wie sie mit ihrer eigenen und dieser neuen Kultur umgehen können, die in der heutigen Gesellschaft eine Kombination verschiedener Kulturen ist.

Aus diesem Grund empfehlen wir nachdrücklich interkulturelle Bildung: ein umfassender Bildungsansatz, der es ermöglicht, die Bereitschaft und Fähigkeit zum Leben in einer vielfältigen Gesellschaft zu entwickeln. So werden die Lernenden und Sie selbst besser für die Herausforderungen des kommenden Lebens gerüstet sein.

Im Folgenden geben wir Ihnen einige Tipps und zusätzliche Hintergrundinformationen einschließlich einiger Tricks.

  1. Geben Sie den Lernenden Zugang zur lokalen Kultur, indem Sie ihnen Werkzeuge an die Hand geben, mit denen sie die lokale Kultur verstehen können. Zum Beispiel: Nutzen Sie Literatur, Gedichte, Musik, Sport, oder Freiwilligenarbeit aus Ihrem Land.
  2. Respektieren Sie Individualität und Vielfalt, gehen Sie positiv auf die Kultur jedes Einzelnen ein und begegnen Sie "dem anderen" gleichermaßen. Dadurch wird der Sprachlernprozess aufgewertet.

Tipps&Tricks - Arbeiten mit und in Gruppen

Wir glauben, dass gemeinschaftliches Arbeiten (Arbeit in Gruppen) die effektivste und vorteilhafteste Art der Wissensvermittlung in einem Lernprozess ist. Kooperatives Arbeiten trägt sowohl zur Entwicklung der Beherrschung einer neuen Sprache als auch zur persönlichen Entwicklung der Lernenden bei.

Im Folgenden haben wir einige Tipps, Informationen und Tricks gesammelt, um diesen Prozess der Zusammenarbeit zu erleichtern und zu fördern und wie man mit Emotionen und Behinderungen umgeht.

  1. Schaffen Sie eine sichere Umgebung, indem Sie einige Übungen mit der gesamten Gruppe durchführen. Treffen Sie auch einige Vereinbarungen mit der Gruppe, um gegenseitiges Vertrauen aufzubauen. Drei grundlegende Vereinbarungen sind,:
  • Alles, was innerhalb der Mauern des Klassenzimmers gesagt wird, bleibt dort, es sei denn, die Erlaubnis, mit jemandem außerhalb des Schulungsraums zu teilen, wird ausdrücklich erbeten und erteilt.
  • Eine Person, die eine persönliche Geschichte teilt, ist der Eigentümer dieser Geschichte. Niemand darf sie ohne diese ausdrückliche Genehmigung weitergeben.
  • Alle, auch Sie als Trainer*in/ Lehrer*in, sind gleichberechtigt. Einige Menschen mögen eine bestimmte Rolle haben, aber das macht sie nicht wichtiger als andere. Die Gruppe erklärt sich bereit, die mit der Rolle verbundenen Verantwortlichkeiten zu respektieren und zu befolgen.

Sie könnten diese Vereinbarungen auf ein Flipchart schreiben und sie an einem gut sichtbaren Ort im Raum aufstellen.

  1. Verlassen Sie Ihre Komfortzone und zeigen Sie eine gewisse Verwundbarkeit. Sie müssen darauf vorbereitet sein, selbst aus Ihrer Komfortzone herauszukommen. Wenn Sie die Lernenden bitten, sich albern zu verhalten, müssen Sie selbst bereit und in der Lage sein, sich albern zu verhalten. Wenn Sie die Lernenden bitten, eine persönliche Geschichte zu erzählen, müssen Sie bereit sein, etwas Persönliches zu erzählen und auch eine gewisse Verwundbarkeit zeigen.
  2. Machen Sie Übungen zur Vertrauensbildung und zur Förderung der Zusammenarbeit (ca. 25% der gesamten Zeit von Lektionen). Wir betonen, wie wichtig es ist, diesen Schritt mit Hingabe vorzubereiten. Diese Übungen werden Sie auch mit der Gruppe und ihrer Dynamik vertraut machen.
  3. Garantieren sie Gleichheit. In jedem Aspekt der Lektion müssen Sie darauf achten, nicht zu sehr zu einer Seite zu tendieren und die Gemeinsamkeiten und Interessen immer im Auge zu behalten.
  4. Sie sollten sich der Tatsache bewusst sein, dass Sie (meistens) kein Therapeut sind, und sollten vernünftig genug sein, den Lernenden an einen Experten zu verweisen, wenn starke Emotionen hervorgerufen werden.
  5. Lassen Sie niemals zu, dass eine Situation eintritt, in der ein (geistig oder körperlich) behinderter Lernender nicht mitmachen kann und beiseite sitzen muss. Gleichzeitig darf ein Lernender niemals gezwungen werden, an einem Spiel oder einer Aktivität teilzunehmen, wenn er nicht dazu bereit ist. Bei diesem Projekt geht es um Inklusion für alle!
  6. Bauen Sie eine gewisse Flexibilität in Ihren Unterricht ein. Denken Sie daran, dass Sie eine gewisse Flexibilität einbauen müssen und dass Sie bereit sind, das Programm vor Ort zu ändern, wenn die Dynamik in der Gruppe dies erfordert.
  7. Arbeiten Sie mit relativ kleinen Gruppen, damit Sie den Lernenden die nötige Aufmerksamkeit schenken und eine optimale Gruppendynamik schaffen können.

Tipps&Tricks - Methoden

Die Schüler*innen in Ihrer Klasse/Lerngruppe verfügen wahrscheinlich über ein breites Spektrum an Lernfähigkeiten und unterschiedlichen Wissensständen. Deshalb ist es wirklich wichtig, in Ihrem Unterricht mehrere Werkzeuge, Arbeitsmethoden und Kreativität einzusetzen, damit die Lernenden Fähigkeiten erwerben und entwickeln können.

Wir haben einige Erkenntnisse über den Einsatz von erfahrungsbezogenen und kreativen Werkzeugen zum Erlernen einer Sprache wie "Lachen und Spielen", "Rollenspiel", "gemeinschaftliches Lernen" und "Peer-to-Peer-Lernen" sowie einige Tipps und Tricks zusammengestellt.

  1. Lernen macht Spaß! Wenn Sie verschiedene Aktivitäten einsetzen, die das Lernen interessant machen und Spaß machen, sind die Lernenden eher bereit, sich zu beteiligen und Risiken einzugehen. Spaß am Lernen zu haben, hilft den Lernenden auch dabei, sich Informationen zu merken, weil der Prozess Spaß macht (er löst positive Emotionen aus) und somit einprägsam ist.
  2. Arbeiten Sie mit unterhaltsamen Spielen, Liedern, Theaterwerkzeugen oder Rollenspielen, um die Lernenden zur Interaktion zu ermutigen und den Druck abzubauen, den sie oft empfinden, perfekt zu sprechen.
  1. Die Arbeit in Gruppen trägt sowohl zur Beherrschung einer neuen Sprache als auch zur persönlichen Entwicklung der Lernenden bei. Beispiele für kollaboratives Lernen sind: Zusammenarbeit in kleineren Gruppen, voneinander lernen und gemeinsam auf ein Ziel hinarbeiten. Jeder kann das tun, was ihm/ihr am besten passt und trägt zu den Aufgaben bei, die die Gruppe erfüllen muss.
  2. Erleichtern Sie Peer-to-Peer-Lernen und Feedback-Sitzungen. Es hilft den Menschen, ihr Selbstvertrauen und ihre Sprachkenntnisse zu entwickeln, auf konstruktive Weise kritisch zu sein und zusammenzuarbeiten.

Tipps&Tricks - Haltung des Ausbilders/der Ausbilderin

Wir haben viele Tipps, die Ihnen helfen werden, ein*e gute*r Lehrer*in dieser speziellen Sprachkurse zu werden. Diese Tipps basieren auf unseren eigenen Erfahrungen als Dozent*innen und auf der Arbeit mit dieser speziellen Zielgruppe.

Vor der Lektion

  1. Stellen Sie sicher, dass Ihr Klassenzimmer für die Lernenden bereit ist. Sind genügend Tische und Stühle vorhanden? Haben Sie das gesamte Material, das Sie benötigen? Ist der Raum sauber und einladend? Stehen Kaffee und Tee zur Verfügung? Sie haben nur eine Chance, einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen.
  2. Seien Sie sich bewusst, dass Sie das Vorbild sind! Wenn Sie von den Lernenden ein bestimmtes Verhalten erwarten, zeigen Sie ihnen dieses Verhalten selbst.

Begrüßung und Einführung

  1. Begrüßen Sie die Lernenden, wenn sie den Klassenraum betreten, und begrüßen Sie alle, bevor Sie mit dem Unterricht beginnen. Sie könnten die Verwendung von Namenskarten erwägen.
  2. Erklären Sie den Zweck Ihrer Lektion, das Programm, die Uhrzeit, zu der Sie beginnen, eine Pause machen und die Lektion beenden werden. Und bitten Sie die Lernenden, ihre Telefone auszuschalten.
  3. Sagen Sie allen, dass es in Ordnung ist, Fehler zu machen, dass dies Teil des Lernprozesses ist.
  4. Prüfen Sie, wie es allen geht, welche Erwartungen sie haben, ob sie etwas Bestimmtes lernen wollen?

Während der Lektion

  1. Belohnen Sie gutes Verhalten und zeigen Sie Wertschätzung für den Beitrag eines Lernenden.
  2. Geben Sie den Lernenden die Gelegenheit, Fragen zu stellen.
  3. Gehen Sie mit gutem Beispiel voran. Es wird den Lernenden den Einstieg in die Aktivität und das Verständnis der Regeln erleichtern.
  4. Betonen Sie Kontakt, Genuss, Entspannung und Zugänglichkeit.
  5. Wenn Sie mit der Gruppe oder einem Lernenden sprechen, sehen Sie den Menschen in die Augen.
  6. Sprechen sie deutlich.
  7. Korrigieren sie nicht immer alles.
  8. Wiederholen Sie Ihren Satz, Ihre Frage oder Ihre Antwort, wenn Sie vermuten, dass ein Lernender Sie nicht versteht, oder wenn ein Lernender sagt, dass er/sie Sie nicht versteht. Wenn er/sie es auch beim zweiten Mal nicht versteht, versuchen Sie, Ihren Satz, Ihre Frage oder Ihre Antwort umzuformulieren.

Am Ende der Lektion

  1. Fragen Sie, ob es Fragen oder Unklarheiten gibt.
  2. Beenden Sie Ihre Lektion mit einer kurzen Bewertung. Fragen Sie die Lernenden, ob ihnen die Lektion gefallen hat. Entsprach sie ihren Erwartungen? Haben sie Tipps für die nächste Unterrichtsstunde? Was nehmen sie mit nach Hause?
  3. Schreiben Sie das Feedback der Lernenden auf und verwenden Sie deren Worte. Wenn Sie die Lernenden um Feedback bitten, beziehen Sie sie mit ein, und das Feedback wird für die Verbesserung Ihrer Lektion(en) nützlich sein.
  4. Verwenden Sie WhatsApp, um auch außerhalb des Klassenzimmers mit den Lernenden in Kontakt zu bleiben. Dieses Medium hilft Ihnen, zu kommunizieren, sich zu beteiligen, zu motivieren, zusammenzuarbeiten und Ihre digitalen Kompetenzen und die der Lernenden zu verbessern.
  • Senden Sie eine inspirierende, zugängliche, lustige Erinnerung, bevor Sie ein Training beginnen
  • Verschicken Sie Bilder der Notizen an der Tafel
  • Benutzen Sie Sprachnachrichten um die Betonung zu üben

Senden Sie vor oder nach jedem Training Links, Bilder, Musik, Videos usw.

Hintergrundinformationen

Hintergrundinformationen zu sprachlichen und sozial-emotionalen Fähigkeiten und Kompetenzen

Die sprachlichen und sozial-emotionalen Fertigkeiten und Kompetenzen, die wir in diesem Kapitel erörtern, sind wichtig, weil sie eine bedeutende Rolle im Sprachlernprozess im Allgemeinen und bei Erwachsenen im Besondern spielen, die Schwierigkeiten haben, eine Sprache mit Hilfe formaler Lernmittel zu erlernen. Beim Unterrichten dieser Erwachsenen muss man die verschiedenen Fertigkeiten und Kompetenzen berücksichtigen, die zum Erlernen einer Sprache erforderlich sind. Außerdem ist es wichtig, in der/den Unterrichtsstunde(n) so weit wie möglich zu unterscheiden, um die Lernenden zur Entwicklung einer Vielzahl von Fertigkeiten und Kompetenzen herauszufordern. Mit Hilfe von Labels haben wir für jede Übung angegeben, welche Fähigkeiten und Kompetenzen dadurch gestärkt werden. Für den Fall, dass Sie mehr über eine oder alle der verschiedenen Fertigkeiten und Kompetenzen wissen möchten, haben wir Links zu den Artikeln eingefügt, der weitere Hintergrundinformationen bietet.

Hintergrundinformationen: Sozial-emotionale Fähigkeiten und Kompetenzen

Zusätzlich zu den Sprachfähigkeiten, die wir an anderer Stelle im Handbuch beschreiben, möchten wir die Bedeutung der Entwicklung von sozial-emotionalen Fähigkeiten und Kompetenzen im Prozess des Erlernens einer neuen Sprache hervorheben. Diese Fertigkeiten und Kompetenzen beziehen sich auf kulturelles Bewusstsein, Empowerment, Identitätsbildung und soziale Beziehungen. Wir haben eine Reihe von sozial-emotionalen Fertigkeiten und Kompetenzen ausgewählt, von denen wir glauben, dass sie am besten zu dem Toolkit passen, das wir anbieten, und insbesondere zu dem von uns verwendeten Erzählwerkzeug. In den folgenden Abschnitten werden wir unsere Auswahl sehr kurz beschreiben. All diese Fähigkeiten und Kompetenzen sind mit unseren Übungen verbunden. Sie können Übungen entsprechend den Bedürfnissen und Wünschen der Lernenden auswählen und Ihre eigene(n) maßgeschneiderte(n) Lektion(en) erstellen.

* Kommunikationsfähigkeiten *

Wenn man den Lernenden eine neue Sprache auf informelle Weise und insbesondere mit Hilfe von Erzählwerkzeugen (storytellingtools) beibringt, bietet dies den Lernenden große Möglichkeiten, sich mit neuen Wörtern und ihrer Bedeutung vertraut zu machen. Dies verbessert den Prozess des Verstehens des "Sinns einer Geschichte", fördert die Erforschung und das Experimentieren mit einer Sprache (Wörter, Laute, Intonation, Rhythmus) und kann eine Hilfe bei der Entwicklung von Lese- und Schreibfähigkeiten sein.

* Kulturelles Bewusstsein, Ausdruck und Identitätsbildung *

Im Prozess des Erlernens einer neuen Sprache, einer neuen Kultur, neuer Menschen, neuer Bräuche, Werte und historischer Hintergründe ist es sehr wichtig zu untersuchen, wie man zu der Person geworden ist, die man heute ist. Dadurch erhält man Einblick in das, was man für wichtig und wertvoll für sich selbst hält. Wenn man sich durch den Austausch von Geschichten ausdrückt, wird man sich seiner eigenen Kultur, seiner Sitten und Gebräuche, seiner Werte und seines historischen Hintergrunds bewusst. Dies kann auch Einblick in (den Wert von) Kulturen und kulturelle Perspektiven anderer geben und kann Empathie, kulturelles Verständnis und das Gefühl der Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft fördern.

* Digitale Kompetenzen *

In einer Zeit, in der digitale Kompetenzen wichtiger sind als je zuvor, hielten wir es für klug, auch digitale Kompetenzen in unser Toolkit aufzunehmen. Die Übungen beinhalten nicht nur die Arbeit mit dem Internet oder sozialen Medien, um Informationen abzurufen, zu bewerten, zu speichern, zu produzieren, zu präsentieren und auszutauschen, wir empfehlen auch den Einsatz von sozialen Medien wie WhatsApp, um mit den Lernenden auch außerhalb des Klassenzimmers in Kontakt zu bleiben. Sie können dieses Medium nutzen, um zu kommunizieren, sich zu beteiligen, zu motivieren, zusammenzuarbeiten und die digitalen Kompetenzen von Ihnen und den Lernenden zu erweitern.

* Empowerment *

Wir betonen, wie wichtig es ist, die Lernenden auf kreative und sinnvolle Weise zu bekräftigen. Beim Empowerment geht es darum, sich selbst kennen zu lernen, mehr Selbstvertrauen zu gewinnen und mehr Selbststeuerung zu erhalten. Die Bekräftigung der Lernenden wird ihnen helfen, sich besser am Unterricht und an der Gesellschaft zu beteiligen.

* Spaß *

Dies ist nicht das erste Mal, dass wir dies sagen, und es wird auch nicht das letzte Mal sein: Lernen muss Spaß machen! Wenn Sie verschiedene Aktivitäten einsetzen, die das Lernen ansprechend und unterhaltsam machen, sind die Lernenden eher bereit, sich zu beteiligen und Risiken einzugehen. Ein unterhaltsamer und einprägsamer Lernprozess hilft den Lernenden auch, Informationen besser zu behalten.

*Phantasie, Kreativität und das Lernen lernen *

Durch die Entwicklung ihrer Vorstellungskraft können die Lernenden neue und einfallsreiche Ideen entwickeln, die zu ihrem Selbstvertrauen und ihrer persönlichen Motivation beitragen können, ihre Hoffnungen und Träume zu verwirklichen. Die Arbeit mit den Werkzeugen des Geschichtenerzählens trägt wirklich dazu bei, die eigene Vorstellungskraft und Kreativität zu entwickeln und zu nutzen, sowohl durch das Erzählen einer Geschichte als auch durch das Zuhören einer Geschichte.

Lernen zu lernen, hat damit zu tun, Risiken einzugehen und keine Angst davor zu haben, in einer Gruppe verletzlich zu sein. Deshalb ist es wichtig, eine sichere Umgebung zu schaffen. Lernen zu lerne, bedeutet, sich ständig anzupassen, neue Dinge auszuprobieren, keine Angst zu haben, Fehler zu machen, und all diese Bemühungen jeden Tag zu üben.

* Interkulturelles Verständnis *

Anders als in "Kulturelles Bewusstsein, kultureller Ausdruck und Identitätsbildung", in dem wir uns auf die Erforschung der eigenen kulturellen Wurzeln durch die Lernenden konzentrieren, betonen wir in diesem Absatz die Erforschung und das Verständnis der kulturellen Wurzeln der Menschen in ihrem neuen "Heimatland". Sie als Lehrer*in/Trainer*in werden dabei eine wichtige Rolle spielen, denn Sie sind einer dieser Menschen. Indem Sie persönliche Geschichten erzählen oder Übungen durchführen, die mit Bräuchen, Werten und der Geschichte Ihres Landes verbunden sind, geben Sie den Lernenden einen Einblick in Ihre Kultur und kulturellen Perspektiven und fördern so ihr Einfühlungsvermögen, ihr kulturelles Verständnis und ihr Gefühl der Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft. Sie entwickeln Neugier und Motivation zum Erlernen einer neuen Sprache und steigern das Bewusstsein für Vielfalt, Identität und Selbstbewusstsein.

* Narratives Denken *

Jede (Kurz-)Geschichte ist eine Erzählung, und ihre Struktur spiegelt die Art und Weise wider, wie wir persönlichen Erfahrungen Bedeutung geben (oder ihnen einen Sinn geben). Das Anbieten von Inhalten durch Erzählungen wird in vielerlei Hinsicht als vorteilhaft für den Lernprozess angesehen. Es dient als "Werkzeug zur Sinngebung", unterstützt die Vorstellungskraft und die Fähigkeit, sich zu erinnern, und trägt zur Identitätsentwicklung bei.

* Sprechen und Hören *

Sprechen und Hören sind zentrale Fähigkeiten beim Erlernen einer Sprache, die aufeinander abgestimmt sind. Die Fähigkeit, eine Sprache sprechen und verstehen zu können, gibt den Menschen mehr Selbstvertrauen und Freude. Wenn man eine Sprache beherrscht, kann man mit ihr spielen und ernste Angelegenheiten leichter handhabbar machen. Sprechen und Zuhören bieten den Lernenden nicht nur Verständnis, sondern auch viele sozial-emotionale Vorteile. Das Toolkit enthält viele Übungen, in denen sowohl das Sprechen als auch das Zuhören auf kreative Art und Weise gefördert werden.

* Lesen und Schreiben *

Lesen ist die Grundlage für das Schreiben, für den Satzbau und die Rechtschreibung. Es ist bekannt, dass Lesen einer der komplexesten kognitiven Prozesse beim Sprachenlernen ist. Um lesen zu können, muss man zuerst lernen, die visuellen Merkmale von Buchstaben zu erkennen, dann die Buchstaben selbst und die Reihenfolge, in der sie geschrieben werden, bevor man das Wort, das sie zusammen bilden, erkennen kann. Das Verstehen eines Textes hängt weitgehend vom eigenen Wortschatz ab.

Erwachsene, die Schwierigkeiten beim Erlernen einer Sprache haben, werden in der neuen Sprache nicht sehr gut lesen und schreiben können. Daher enthält das Toolkit nicht viele Übungen, die das Lesen und Schreiben als Hauptziel haben. Am Ende könnte es natürlich auch für die Lernenden möglich sein, zu Leser*innen zu werden.

* Grammatik *

Um in einer neuen Sprache verstanden zu werden, ist die Beherrschung eines wesentlichen Teils der relevanten Grammatik unerlässlich. Das Erlernen der grammatikalischen Regeln einer Sprache ist daher wichtig. Für unsere Zielgruppe könnte das Erlernen der grammatikalischen Regeln ein Schritt zu viel sein.

Wir möchten, dass die Lernenden in der Lage sind, zu kommunizieren, Ideen, Erfahrungen und Träume auszudrücken, Geschichten zu erzählen und auszutauschen, ohne sich um die grammatikalische Genauigkeit kümmern zu müssen. Deshalb zielt unser Toolkit auf den Spracherwerb ab, ohne dass die Grammatikregeln zu sehr und weit weniger als bei formelleren Sprachlernmethoden betont werden.

Dennoch finden Sie im Toolkit mehrere Lektionen, in denen der Grammatik Aufmerksamkeit gewidmet wird. Und es ist wichtig, dass Sie als Trainer*in / Sprachlehrer*in immer die richtige Sprache verwenden und Fehler nie wiederholen.

* Vokabular *

Vokabular ist die Sammlung von Wörtern, die eine Sprache enthält, oder die eine Person kennt. Wir unterscheiden zwei Arten von Wortwissen: qualitativ und quantitativ. Bei der ersten geht es darum, wie gut der Lernende die Wörter kennt und wie viele wichtige Aspekte er ihnen zuordnet. Bei der zweiten geht es darum, wie viele Wörter der Lernende kennt. Es liegt auf der Hand, dass der/die Lernende sich umso besser ausdrücken kann, je mehr Wörter er/sie auf beide Arten kennt: mündlicher Ausdruck.

* Rechtschreibung *

Fehlerfreie Rechtschreibung ist eine wichtige Fähigkeit, um sich auf Papier und in der digitalen Welt gut und korrekt auszudrücken. Aber wie stellen Sie sicher, dass Ihre Schüler*innen in der Lage sind, richtig zu schreiben? Eine gute Rechtschreibung zu beherrschen ist wichtig, denn Rechtschreibfehler können zu Verwirrung führen, wenn andere einen Text lesen. Außerdem führen Rechtschreibfehler zu einem - oft negativen - Urteil über den Verfasser des Textes. Schüler*innen, die nicht gut buchstabieren können, fühlen sich eher verunsichert und schreiben daher seltener. Wenn Sie die richtigen Rechtschreibregeln parat haben, müssen die Lernenden weniger nachschlagen, so dass sie sich besser auf den Inhalt des Textes konzentrieren können. Die Beherrschung der Rechtschreibregeln ist jedoch oft nicht einfach, selbst für Muttersprachler*innen. Das Toolkit enthält daher einfache Übungen für eine erste Einführung in die Rechtschreibung in der zu erlernenden Sprache.

* Satzkonstruktion *

Bei der Satzkonstruktion werden Sätze durch die Kombination von Wörtern gebildet. Ein korrekter Satzbau ist sehr wichtig. Wenn Sie Fehler in der Syntax von Sätzen machen, wird dies vielen Menschen schlampig erscheinen. Sie erwecken den Eindruck, dass Sie Ihrem Text wenig Aufmerksamkeit geschenkt haben. Deshalb ist es klug, Ihren Text auf Fehler im Satzbau zu überprüfen. Obwohl das Erlernen der richtigen Reihenfolge für unsere sekundäre Zielgruppe nicht einfach ist, enthält das Toolkit Übungen, mit denen man spielen kann.

* Reim / Poesie *

Es gibt viele Möglichkeiten, eine neue Sprache zu lernen, aber Kreativität wird immer dazu beitragen, dass das Lernen mehr Spaß macht. Das Spiel mit Reimwörtern kann helfen, sich neue Wörter einzuprägen. Das laute Sprechen von Reimwörtern wird den Lernprozess anregen. Sie können auch mit dem Lernen durch Bewegung kombiniert werden. Das gemeinsame Lesen von Gedichten ist eine andere Art, eine neue Sprache zu entdecken. Die Lernenden werden Freude daran haben, die Bedeutung von Wörtern in einem Gedicht zu finden und sich diese Wörter besser merken.

Im Toolkit finden Sie spezifische Übungen, in denen Reim und Poesie die Hauptmethode sind.

* Sprichwörter *

Wie Gewürze Lebensmittel würzen, würzen Sprichwörter die Sprache. Es ist vollkommen in Ordnung, nur Salz und Pfeffer zu verwenden, es hält das Gericht einfach und leicht für die meisten. Genauso wie es vollkommen in Ordnung ist, Sprache auf eine direkte Art und Weise zu verwenden. Aber wenn Sie Ihr Kochen auf ein höheres Niveau bringen wollen, sind Gewürze nützlich. Auf die gleiche Weise machen Sie Ihre Sprache attraktiver und anregender, indem Sie Ausdrücke, Metaphern, Gleichnisse, Hyperbeln, Personifikationen und andere bildliche Formen hinzufügen.

Die Bildsprache entwickelt sich aus historischen und sozialen Hintergründen, sowohl im kulturellen als auch im persönlichen Bereich. Der Austausch von Sprüchen in verschiedenen Sprachen, die die gleiche Situation beschreiben, ist eine interessante und lehrreiche Übung. Oft sind Weisheit und Humor im Spiel.

Die Bildsprache kann auf allen Ebenen eingeführt werden, von Anfängern bis zu Fortgeschrittenen. Einige Ausdrücke sind leicht und allgemein verständlich, andere müssen auswendig gelernt werden. Genau wie bei Gewürzen sollte man es nicht übertreiben. Wählen Sie Redewendungen, die sich direkt auf das behandelte Thema oder die behandelte Situation beziehen. Schlagen Sie sie bei der Vorbereitung Ihrer Lektion nach, analysieren Sie Form und Inhalt gemeinsam, fragen Sie, ob es ein Äquivalent in der Sprache der Lernenden gibt, hängen Sie schöne an die Wand und verwenden Sie einige der Übungen auf dieser Website, um sie zu festigen.

* Gedächtnis *

Durch Spiele mit Wörtern oder Ausdrücken lernt man auf eine andere, aber effektive Weise. Kleine Kinder lieben es, Spiele wie Memory zu spielen; es trainiert ihr Gedächtnis und es ist eine schöne Art, neue Wörter zu lernen. Wir arbeiten mit Erwachsenen, die eine Sprache nicht so leicht lernen; die Verwendung verschiedener Methoden, um ihr Gedächtnis zu trainieren, ist Teil unseres Projekts Alternative Ways. Es hilft, Wörter in einer Lektion oder in einer Reihe von Lektionen zu wiederholen. Wenn Sie kreative Wege zum Lernen und Wiederholen verwenden, werden sich die Schülerinnen und Schüler mehr merken und Spaß am Lernen neuer Wörter haben.

Im Toolkit finden Sie verschiedene Lektionen, die sich auf das Auswendiglernen von Wörtern oder Ausdrücken in der neuen Sprache konzentrieren.

* Mündliche Sprachfähigkeiten *

Mündliche Sprachkenntnisse sind wichtig, um Gespräche führen zu können. Im Toolkit finden Sie eine Reihe von Übungen zum mündlichen Ausdruck: Gruppengespräche, Einzelgespräche, Geschichtenerzählen, Präsentieren und Debattieren.

* Betonung *

Mündliche Fähigkeiten sind beim Erlernen einer neuen Sprache von entscheidender Bedeutung. Für Erwachsene, die aus dem Ausland kommen oder gekommen sind, ist es sehr wichtig, dass sie sich verständigen können. Eines der zentralen Themen ist die Aussprache. Im Unterricht legen wir Wert darauf, dass Sie als Lehrkraft den Lernenden auf freundliche Weise helfen, die Wörter richtig auszusprechen. Nicht um sie zu kritisieren, sondern um ihnen zu helfen, verstanden zu werden.

Im Toolkit enthalten fast alle Übungen Sprechwerkzeuge. Die Aussprache ist ein Lernaspekt, der im gesamten Toolkit enthalten ist.

* Online Belege *

Da wir uns bei der Entwicklung dieses Toolkits mit COVID-19 befassen mussten, wurde in den letzten Monaten viel online mit Alternative Ways gearbeitet. Und das mit Erfolg: Viele der Übungen in diesem Toolkit erweisen sich als sehr nützlich für die Online-Verwendung! Auch dann verbinden sich diese Übungen, sie bieten eine zugängliche Lernumgebung, in der Fehler gemacht werden können und das Lernen Freude macht. Bemerkenswert ist, wie 'Experten & On the Go' online ein weniger zeitaufwändiges, aber sehr inspirierendes Sprungbrett sein kann als in einer physischen Lektion: Sie können einen Experten online einladen, etwas zu erzählen oder digital ein Museum besuchen. Dies ist leicht zu erreichen und macht den Unterricht sehr dynamisch!

Generelle Tipps für Online-Unterricht:

  • Teilen Sie den Beitrittslink für z.B. Zoom frühzeitig mit ihren Lernenden.
  • Arbeiten Sie mit einem Online-Präsentationsprogramm wie Power Point, um die verschiedenen Arbeitsformen auf natürliche Weise zu präsentieren.
  • ly als Präsentationsanwendung hat zwei große Vorteile: Nach der Lektion kann der Link mit den Teilnehmern geteilt werden, ohne dass diese sich anmelden müssen. Der Link ist leicht zu öffnen, und daher einfach zu handhaben. Es ist auch sehr praktisch, dass der Trainer Audios hinzufügen kann. Dies kann für weniger geübte Menschen und Menschen mit geringen Lernfähigkeiten vieles vereinfachen. Außerdem ist es ein einfaches und unentbehrliches Werkzeug zum Üben der Aussprache.
  • Nicht vergessen, Pausen zu machen! Digitales Lernen ist anstrengend.
  • Stellen Sie eine einfache Frage oder einen kleinen Energizer zur Verfügung, um sicherzustellen, dass die Teilnehmer*innen etwas zu tun haben, wenn noch nicht alle online sind.
  • Nutzen Sie die Möglichkeit, in Nebenräumen zu arbeiten: Menschen sprechen leichter, wenn sie zusammen oder in einer kleinen Gruppe sind, als in einer großen Online-Umgebung.
  • Wenn der Schwerpunkt im Unterricht auf den Sprechfertigkeiten liegt, kann die Lehrkraft Notizen machen (z.B. über ein white board) und diese später der Präsentation hinzufügen, die mit den Teilnehmer*innen geteilt werden kann.

 

Evaluation des Lernens

Die Evaluation (oder Bewertung) jedes Lernprozesses und insbesondere des Sprachunterrichts ist wichtig. Wenn die Lernenden über das Gelernte nachdenken, erinnern sie sich besser daran. Die Evaluation des gesamten Lernprozesses bietet Ihnen als Lehrkraft die Möglichkeit, Ihre Arbeitsmethode zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen.

Eine Evaluation findet auf verschiedenen Ebenen statt. Im Toolkit haben wir Möglichkeiten zur Evaluation, die mit Übungen (z.B. wie man eine Übung mit einem Evaluationszeitpunkt abschließt) und mit Lektionen oder Lektionsserien (z.B. die Lernenden aufzufordern, paarweise auf das, was sie während einer Lektion oder Lektionsserie gelernt haben, zurückzublicken) verbunden sind. In Abschnitt 4.5. bieten wir eine Reihe von Tipps & Tricks zur Bewertung und zum Abschluss einer Lektion.

In den Hintergrundinformationen (siehe Link unten) finden Sie weitere Informationen über die Evaluation des gesamten Lernprozesses, auf einer allgemeineren Ebene.